Mittelmeerkrankheiten und unsere Maßnahmen

Die Mittelmeerkrankheiten spielen vor allem bei den Hunden eine entscheidene Rolle. Es handelt sich dabei um Erkrankungen, die durch Zwischenwirte auf die Tiere übertragen werden können. Dies sind häufig kleine Insekten, wie z.B. Stechmücken. Diese sind aufgrund der klimatologischen Bedingungen eigentlich an ihre geologischen Breiten gebunden. Allerdings verschiebt sich das Vorkommen dieser Insekten durch die globale Erderwärmung auch immer weiter in Richtung Deutschland. Der Begriff Mittelmeerkrankheit ist somit nur noch bedingt zutreffend.

 

Alle unsere südländischen Hunde werden vor Ausreise auf die unten aufgeführten Krankheiten getestet. Allerdings kann dies nur erfolgen, wenn der Hund ein gewisses Alter (mindestens 8 Monate) hat. Durch die teilweise langen Inkubationszeiten, sowie den mütterlichen Schutz durch Antikörper durch die Muttermilch verfälscht dieser Test bei jüngeren Tieren. Der Test wäre nicht aussagekräftig und müsste in jedem Falle später wiederholt werden.

Trotz aller Maßnahmen kann es selbstverständlich sein, dass das Tier zwischen Blutabnahme und Ausreise doch noch Kontakt mit infizierten Mücken hat. Deshalb sollte in jedem Fall ein Nachtesten erfolgen. Wir empfehlen dies nach einer Aufenthaltszeit von ca. 8-12 Monaten in seiner neuen deutschen Familie.

 

Die unten aufgeführten Krankheiten (mit Ausnahme der Herzwürmer) sind nicht auf den Menschen oder andere Tiere übertragbar! Der parasitäre Zwischenwirt (Mücke o.Ä.) ist zwingend erforderlich für die Verbreitung der Krankheiten.

 

Hast du weitergehende Fragen zum Thema Mittelmeerkrankheiten? Wende dich bitte an unser Team aus der Hundevermittlung, die jederzeit gerne Fragen dazu beantworten:

Email: hunde@tierisch-happy.de


LEISHMANIOSE:

In unseren Breiten werden die Leishmaniosen als klassische tropenmedizinische Infektionskrankheiten angesehen und deshalb (z.Tl. ausschliesslich) als reisemedizinisches Problem betrachtet. Dabei wird jedoch vergessen, dass Leishmaniosen auch im europäischen Mittelmeerraum vorkommen, und dass Sandmücken (die Überträger von Leishmanien) auch in Deutschland vorkommen. Mit der steigenden Zahl von Reisenden in solche Endemiegebiete steigt auch in Deutschland die Zahl der importierten Leishmaniosen, besonders Importhunde sind betroffen, aber auch Tiere, die im Urlaub mit ins Ausland genommen wurden. .
In den fünfziger Jahren wurden durch den Einsatz von Insektiziden, hauptsächlich DDT, gegen Malaria-übertragende Anopheles-Mücken auch die Überträger der Leishmaniosen, die Sandmücken (Phlebotomen) stark dezimiert. Heute haben sich die Sandmückenpopulationen jedoch wieder auf das Vorkriegsniveau vermehrt, mit der Folge, dass im Mittelmeerraum auch die Leishmaniosen wieder bei Mensch und Tier zunehmen.
Die Leishmaniosen sind lang bekannte äußerst ernstzunehmende parasitäre Erkrankungen von Mensch und Tier.
Derzeit sind weltweit etwa 12 Millionen Menschen in 88 Ländern aller Kontinente (Außnahme: Australien) mit Leishmanien infiziert. Etwa 350 Millionen Menschen leben mit dem täglichen Risiko, sich zu infizieren. Jährlich kommen derzeit etwa 1,5 bis 2 Millionen Neuinfektionen hinzu.
Eine Leishmaniose kann überall dort erworben werden, wo mit Leishmanien infizierte Sandmücken der Gattungen Phlebotomus oder Lutzomyia vorkommen - auch in Anrainerstaaten des Mittelmeeres, wie Spanien/Portugal, Frankreich, Italien, Ex- Jugoslawien, Griechenland und in den Ländern Kleinasiens (Türkei) und Nordafrikas, wahrscheinlich sogar in Deutschland.
Mehr Infos zum Thema gibt es hier:

http://leishmaniose.de


EHRLICHIOSE:

Die Ehrlichiose der Hunde (auch Tropische Canine Panzytopenie, „Zeckenfieber“) ist eine akute bis chronische Infektionskrankheit, die durch Rickettsien verursacht wird. Die klassische, durch Ehrlichia canis hervorgerufene Ehrlichiose ist im Mittelmeerraum endemisch, so dass Hunde vor allem bei Urlaubsreisen in diese Region gefährdet sind. Die durch Anaplasma phagocytophilum hervorgerufene „Granulozytäre Ehrlichiose“ wird nach neuere Systematik als Canine Anaplasmose bezeichnet. Die Erreger befallen die weißen Blutkörperchen (v. a. Monozyten und Lymphozyten).

Mehr zum Thema kann man hier finden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Canine_Ehrlichiose


BABESIOSE:

Die Babesiose des Hundes (Syn. „Hundemalaria“, Piroplasmose) ist eine durch Einzeller der Gattung Babesia hervorgerufene Infektionskrankheit bei Hunden, die eine Zerstörung der roten Blutkörperchen und damit eine mehr oder weniger ausgeprägte Blutarmut (Anämie) hervorruft. Die Erkrankung verläuft in Deutschland meistens akut mit hohem Fieber und endet ohne Behandlung binnen weniger Tage tödlich. Die Übertragung erfolgt durch Zecken. Während die Babesiose bis in die 1970er Jahre vor allem eine „Reisekrankheit“ war, kommt sie durch die Ausdehnung des Verbreitungsgebiets der Auwaldzecke mittlerweile natürlich in Deutschland vor. Die Diagnose wird über einen Nachweis der Babesien-DNA oder eine mikroskopische Untersuchung des Blutes gesichert. Zur Behandlung werden Antiprotozoika eingesetzt. Andere Tierarten oder der Mensch sind durch die beim Hund krankheitsauslösenden Babesien nicht gefährdet. Allerdings kommen auch bei anderen Säugetieren Erkrankungen durch zumeist wirtsspezifische Babesien vor.

Mehr zum Thema Babesiose ist hier zu finden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Babesiose_des_Hundes


ANAPLASMOSE:

Die Canine Anaplasmose ist eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit des Hundes, die durch Bakterien der Gattung Anaplasma hervorgerufen wird. Sie gehört damit zu den Canine Vector-borne Diseases. Die durch Anaplasma phagocytophilum hervorgerufene Erkrankung wurde früher auch als „Granulozytäre Ehrlichiose“ bezeichnet. Anaplasma phagocytophilum befällt auch andere Säugetiere und den Menschen, bei der Erkrankung handelt es sich also um eine Zoonose. Allerdings kommen die seltenen Infektionen des Menschen durch den Erreger nur durch Übertragung durch Zecken vor, eine Hund-Mensch-Übertragung ist unwahrscheinlich.

Mehr Infos gibt es hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Canine_Anaplasmose


DIROFILARIOSE:

Die Herzwurmerkrankung (Dirofilariose) ist eine parasitäre Krankheit der Hunde, seltener auch der Katzen und weiterer Hundeartiger. Sie ist nur schwer zu behandeln und verläuft oft tödlich. Sie kommt vor allem in Nordamerika vor, ist aber auch im Mittelmeerraum (vor allem in Italien, Griechenland, Südfrankreich), den Kanarischen Inseln, in Portugal und den tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Einzelfälle wurden auch in Ungarn und im Tessin beobachtet, weshalb insbesondere Hunde bei Urlaubsreisen in diese Regionen ansteckungsgefährdet sind.

Mehr dazu findet man hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Herzwurmerkrankung