Endlich ist sie da, die Urlaubszeit.
Zu dieser Zeit hören Hundebesitzer eine Frage besonders häufig: „Und, was machst du mit deinem Hund, wenn du in den Urlaub möchtest?“ Dabei erübrigt sich diese Frage für viele Besitzer, schließlich ist der Hund Teil des Lebens.
Eins steht also fest: der Hund kommt mit in den Urlaub. Warum ein Campingtrip mit Hund ein ganz besondere Erlebnis verspricht und was dabei vorbereitend zu beachten ist, erfährst du in diesem Artikel von Tierisch Happy.
Camping kann die Bindung zwischen Mensch und Tier stärken
Das wunderbare am Campingurlaub mit Hund ist die intensive gemeinsame Zeit inmitten abenteuerlicher Landschaften. Die meisten Campingplätze sind in der Natur gelegen, sodass Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Fahrradfahren oder Schwimmen zum Erkunden einladen. Aus Sicht des Hundes bedeutet Camping, dass er sich auf Erkundungstour befindet, sobald du dein Zelt oder die Tür deines Campers öffnest. Er kann seine neue Umgebung viel länger und intensiver wahrnehmen als auf seinen üblichen Routinegängen zuhause. Selbst wenn ihr am Platz kocht und euch ausruht, kann euer Vierbeiner draußen liegen beobachten, sich ausruhen und schlafen. Ein zusätzlicher Benefit beim Campen ist, dass du auf viele andere Tierhalter triffst, wodurch dein bester Freund sich mit seinen Artgenossen austoben kann. Dennoch geht Campingurlaub immer mit einer neuen Umgebung samt Geräuschkulisse einher, daher ist eine Vorabplanung und hunde-individuelle Vorbereitung auf den Campingaufenthalt wichtig.
Eine gute Reiseplanung ist die Grundlage für das Campen mit Hund
Europa bietet eine große Auswahl an vielfältigen Urlaubszielen. Längere Autofahrten sind dabei meist unumgänglich, weshalb dein Hund reisefähig sein sollte. Wie du deinen Hund ans Auto fahren gewöhnen kannst, sowie die aktuellen Vorgaben zur entsprechenden Sicherung während der Fahrt einhältst, soll nicht Teil dieses Beitrags sein. Beides sind dennoch wichtige Planungsvoraussetzungen. Hast du dich für ein Zielland entschieden, solltest du die Einreisebestimmungen des Landes sowie der Transitländer beachten und prüfen ob die erforderlichen Dokumente vorhanden und aktuell sind. Vor allem Impfungen und der EU-Heimtierausweis spielen hier eine Rolle. Prüfe am besten auch die Funktionsfähigkeit des Hundechips und stelle sicher, dass du dein Tier in einem Heimtierregister wie etwa Tasso oder Findefix registriert hast und alle Daten aktuell sind. Prüfe im Zuge dessen auch die Bestimmungen deiner Tierhalterhaftpflichtversicherung, denn dein Hund kann landestypischen Krankheiten wie zum Beispiel Sandmücken ausgesetzt sein. Du kannst dir eine Reiseapotheke für kleinere Verletzungen anlegen und beim Tierarzt prüfen ob alle Impfungen aktuell sind. Für einen medizinischen Ernstfall ist es hilfreich vorab zur recherchieren, wo sich im Urlaubsland die nächste Tierklinik befindet.
Die Wahl eines hundefreundlichen Campingplatzes sorgt für mehr Entspannung
Das Schöne am Campingplatz ist deren Lage, denn Strand, Wiesen oder Berge sind meist nicht weit entfernt. Besonders mit Hund also ideal, um ihm ein vielseitiges Auslauferlebnis zu bieten. Doch nicht alle Campingplatzbetreiber erlauben Hunde. Also lohnt sich auch hier eine ausgiebige Recherche. Die Vorgaben, inwiefern Hunde vor Ort erlaubt sind, können sehr unterschiedlich sein. Es ist im Zweifel sogar besser den Hörer in die Hand zu nehmen und sich die Informationen von der Website nochmal bestätigen zulassen. Meist musst du deinen Hund auch vorab anmelden. Geh also auf Nummer sicher, um unerwartete Probleme bei der Ankunft zu vermeiden. Insgesamt gibt es viele Campingplätze mit tollen Angeboten und Einrichtungen für Hunde. Dazu gehören oft Freilaufflächen, Hundeduschen oder sogar Flächen für Hundetraining. Bei der Buchung des Platzes ist es auch empfehlenswert sich nach der Größe des Stellplatzes zu erkundigen, denn je nach Hund ist etwas mehr Platz für das eigene Revier stressfreier. Für noch mehr Ruhe kannst du in Betracht ziehen einen Randplatz zu buchen. Zudem empfiehlt es sich auf Wetterbedingungen vor Ort zu achten. Besonders bei warmen Urlaubszielen ist die Buchung eines Schattenplatzes sehr wichtig für die Gesundheit deines Hundes. Bitte beachte in diesem Zusammenhang auch unseren Artikel zum Thema "Hund im heißen Auto", denn leider nach wie vor jeden Sommer für viel zu viele Hunde eine Todesfalle, das heiße Auto.
Spezielle Campingausrüstung sorgt für hundefreundliches Camping
Neben der üblichen Hundeausstattung und dem Futtervorrat erleichtern einige Zusätze den Campingalltag und unterstützen den Wohlfühleffekt bei deinem Hund. Schließlich soll dieser durch den Umgebungswechsel nicht zusätzlich gestresst werden. Dazu gehören folgende Gadgets:
- Pflog: Hunde müssen auf den meisten Campingplätzen angeleint werden. Daher ist ein Pflog oder ähnliches praktisch, er wird in die Erde gedreht und garantiert, dass die Hundeleine auch unter Zug hält. Dazu passend eingepackt werden sollten Geschirr und Schleppleine. So hat der Hund dennoch einen gewissen Freilauf am Platz.
- Graviertes Halsband: Falls dein Hund doch mal ausbüxt, kann es sinnvoll sein, wenn er ein Halsband mit Telefonnummer trägt. So ist man schnell erreichbar sollte der eigne Vierbeiner einmal entlaufen.
- Hundebademantel: Gerade bei Regentagen, an denen ein Trocknen des Fells draußen nicht möglich ist, kommt es vor, dass sich der Hund gerne mal im Zelt oder Camper schüttelt. Ein Bademantel und ausreichend Hundehandtücher können helfen, sie schützt vor zu viel Dreck und Feuchtigkeit im Innenraum.
- Kühlmatte: Hitze kann für Hunde sehr unangenehm und gesundheitsgefährdend werden, daher kann eine Kühlmatte, auf welche sich der Hund legen kann für etwas Abkühlung sorgen.
- Outdoordecke: Bei Kälte und feuchtem Boden hilft eine wasserdichte und schmutzabweisende Decke dabei den Hund zu wärmen.
- Hundeschlafsack & Schlafmatte: Für den idealen Schlaf bei unbeständigem Wetter, helfen Schlafsack und ein angenehmer Bodenuntergrund.
- Zaun oder Sichtschutz: Sollte zu viel Sichtfreiheit deinen Hund stören und ihn nicht zur Ruhe kommen lassen, können tragbare Zäune helfen (in Abklärung mit dem Campingplatz).
Ein Vorabtraining mit schüchternen Tieren unterstützt ein positives Reiserlebnis
Camping geht für deinen Hund mit einer neuen Umgebung und Geräuschkulisse einher. Wer das Campingleben kennt weiß, dass es auf dem Platz auch mal wuselig werden kann. Daher ist es besonders wichtig, dass du mit deinem Vierbeiner vor dem längerem Campingurlaub übst und auf seine Bedürfnisse eingehst. Wichtig ist, dass dein Hunde seine neue Umgebung erstmal intuitiv kennen lernt. Baue das Zelt dazu einfach zuhause im Garten oder drinnen auf, oder lasse ihn den Camper erkunden. Schaue wie er reagiert und arbeite bei Schwierigkeiten mit positiver Bestärkung. Nun kannst du den neuen Ort mit gewohnten Lieblingssachen wie Decke oder Spielzeugen ausstatten. Sobald sich dein Hund an die neue Umgebung gewöhnt hat, geh gerne in deiner Region eine Nacht Probecampen, damit du herausfindest, wie er auf die neuen vielen Geräusche reagiert und wo er sich intuitiv im Zelt oder Camper zur Ruhe legt. Sollte dein Hund sich gut an die neue Umgebung gewöhnen kannst du das Probecampen erweitern, vielleicht auf deinen Wochenendtrip vor Ort. Dabei kannst du ihn Schritt für Schritt mit der eben beschrieben Camping-Ausstattung vertraut machen. Lass deinem Hund die Zeit, die er braucht, sich an das Umfeld zu gewöhnen. Ist dein Hund schließlich bereit dann steht einem abenteuerlichem Campingurlaub nichts mehr im Weg.
Die meisten Hundebesitzer entscheiden sich ganz bewusst für einen Campingurlaub mit Hund. Schließlich kann man die gemeinsame Zeit viel intensiver nutzen. Insbesondere unsere Vierbeiner lernen von gemeinsamen positiven Erfahrungen in der Natur. Der gemeinsame Urlaub mit Hund eröffnet auch uns Besitzern einen neuen Blick auf unsere Reiseziele, schließlich erleben wir sie so ein Stück weit durch die Augen des Hundes.
Aber das wohl wirklich Allerwichtigste: genießt die schöne Zeit gemeinsam und erholt euch miteinander vom sonst so stressigen Alltag. Die Zeit mit Familie und euren Tieren gehört zu den schönsten im Jahr. Viel Spaß dabei!
Text: Lea Korte, Happy Crew, Team ÖA
Foto: privat, Happy Dog Fiene (ehemals Tilly)