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Mit dem Hund gesund durch den Winter

 

Der Winter ist vor allem eins… kalt. 

Um mit deinem Hund gesund durch diese Jahreszeit zu kommen, zeigen wir dir, worauf du jetzt ein besonderes Augenmerk legen solltest und geben dir hier ein paar Tipps, wie du Erkältungen, Schneegastritis und Co. vorbeugen kannst.

 

Wird dein Hund krank, liegt die Ursache in den meisten Fällen in einem geschwächten Immunsystem. Krankheitserreger können so schlechter abgewehrt werden und es kommt leichter zu Erkrankungen wie Erkältungen und Blasenentzündungen.

 

Insbesondere, wenn unser Hund friert oder seine Schleimhäute austrocknen, wird sein Immunsystem geschwächt. Schauen wir uns beide Faktoren genauer an:

 

1. Frieren:

Dass dein Hund friert, erkennst du daran, dass er zittert, langsamer und steifer läuft, und er möglicherweise auch die Rute einzieht. Hunde, die schnell zu frieren beginnen, haben meistens keine Unterwolle oder gehören zu den kurzbeinigen und kleinen Hunden. Bei ihnen ist der Abstand zwischen Bauch und Boden deutlich geringer als bei hochbeinigen Hunden. Auch Welpen und Junghunde bis zum sechsten Lebensmonat, Hunde mit chronischen Erkrankungen und Hundesenioren frieren leichter.

 

Zu vermeiden, dass dein Hund friert, ist relativ einfach, wenn du folgende Punkte beachtest und Hilfsmittel nutzt:

 

  • Gehe kleinere Gassirunden. Dabei wird dein Hund der Kälte kürzer ausgesetzt. Damit dein Hund bei diesen kurzen Runden trotzdem körperlich ausgelastet wird, spiele draußen bewegungsintensive Spiele mit ihm. Die Bewegung beim Spielen hält deinen Hund zusätzlich warm.
  • Nimm eine Decke für deinen Hund mit, für den Fall, dass ihr längere Zeit draußen in der Kälte, z. B. auf einen Zug, warten müsst. Die Decke sollte eine wasserabweisende Seite haben und eventuell auch gefüttert sein. Hier kommt es eine wenig auf die Kälteempfindlichkeit deines Hundes an.
  • Ziehe deinem Hund einen Mantel an. Insbesondere für die oben beschrieben Hunde, die schnell frieren, ist ein wasserfester, gefütterter, gut sitzender Mantel sinnvoll. Er sollte nirgends scheuern, aber auch nicht zu groß sein, sodass die Kälte nicht durchziehen kann. Viele Mäntel werden nur mit einem dünnen Bauchgurt geschlossen, was gerade bei kleinen Hunden nicht zu empfehlen ist, da sie die empfindliche Bauchpartie nicht vor Kälte schützen. Ein Mantel der vorne einen Latz hat, welcher bis über den Bauch reicht ist hier die bessere Wahl. Der Rücken sollte vom Hals bis über den Rutenansatz bedeckt sein. 
  • Trockne deinen Hund gut ab. Die meisten Hunde lieben es, sich im Schnee zu wälzen. Aber auch, wenn es geregnet hat oder dein Hund im See baden war, ist es wichtig, sein Fell schnell trocken zu kriegen. Dafür reicht bei Hunden mit viel Fell oder dichter Unterwolle ein Handtuch alleine oftmals nicht aus, weil es nur die Deckhaare trocknet. Die Unterwollte bleibt feucht und dein Hund kühlt weiterhin aus. Solche Hunde brauchen einen saugfähigen Bademantel. Am besten trocknest du deinen Hund zuerst gut mit einem Handtuch ab und ziehst ihm danach einen Bademantel an, der die Feuchtigkeit gut aufnimmt.
  • Wärmende Heizmatten sind dann sinnvoll, wenn dein Hund besonders kälteempfindlich ist.

2. Trockene Schleimhäute:

Sie entstehen durch zu trockene Umgebungsluft.

Um zu vermeiden, dass die Schleimhäute deines Hundes austrocknen, solltest du auf eine optimale Luftfeuchtigkeit deiner Räume achten. Diese sollte idealerweise 40–60% betragen und ist insbesondere im Winter in beheizten Räumen häufig zu niedrig. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich z. B. erhöhen, indem du deine Wäsche auf einem Wäscheständer in der Wohnung trocknest oder die Badezimmertür nach dem Duschen offenstehen lässt. Auch Grünpflanzen tragen zu einer guten Raumluft bei. Achte aber darauf, dass diese für deinen Hund nicht giftig sind (siehe dazu z.B. hier >>KLICK<<).

Stoßlüften hilft übrigens nicht, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. Im Gegenteil senkt sie diese sogar, denn die Winterluft draußen ist ebenfalls trocken. Dennoch ist regelmäßiges Stoßlüften wichtig, denn es beugt der Schimmelbildung vor. Außerdem senkt es die Anzahl der Keime, die sich in geschlossenen Räumen mit der Zeit automatisch erhöht und bringt neuen Sauerstoff in die Luft.

 

Neben einem geschwächten Immunsystem birgt der Winter allerdings noch weitere potenzielle Gefahrenquellen. Zu diesen gehören u. a. Schnee und die früh einsetzende Dunkelheit.

 

Die meisten Hunde lieben Schnee. Sie springen, tollen und toben durch die weiße Landschaft. Leider gibt es unter den Vierbeinern auch welche, die mit Vorliebe Schnee fressen. Ein kleiner Happen ist in der Regel nicht schlimm. Manche Hunde neigen aber dazu, sich massenweise Schnee einzuverleiben.

Dies kann zu einer Schneegastritis führen. Hierbei handelt es sich um eine akute Entzündung der Magenschleimhaut. Ursache für diese Erkrankung kann die Kälte des Schnees sein, wenn zu schnell zu viel in den Magen gelangt. Häufiger entsteht eine Schneegastritis aber durch mit Streusalz oder Split verunreinigten Schnee. Hinzu kommt, dass Streusalz häufig auch mit Frostschutzmittel versetzt ist. Dies ist natürlich giftig für Tiere.

 

Deswegen solltest du unbedingt vermeiden, dass dein Hund Schnee frisst. Du kannst dafür folgendes vorsorglich beachten:

  • Lass deinen Hund vor dem Spaziergang genug trinken. Manche Hunde fressen Schnee auch einfach, weil sie durstig sind.
  • Wenn dein Hund dazu neigt, Schnee zu fressen, dann solltest du keine Schneebälle nach ihm werfen oder Suchspiele im Schnee machen.

Sollte dein Hund trotz aller Vorsicht Schnee gefressen haben, beobachte ihn danach aufmerksam. Symptome einer Schneegastritis sind u. a. Teilnahmslosigkeit, vermehrtes Speicheln, Husten, Erbrechen und Durchfall, in schweren Fällen auch mit Blut. Zeigen sich diese Symptome, solltest du schnell den Tierarzt aufsuchen.

 

Streusalz ist allerdings nicht nur schädlich, wenn unser Hund es frisst, sondern auch für seine Pfoten. Um die Pfoten deines Hundes vor Schnee, Streusalz und Split zu schützen, gibt es zwei gute Möglichkeiten:

  1. Du kannst, bevor du mit deinem Hund spazieren gehst, seine Pfoten dick mit Pfotenbalsam oder Kokosöl eincremen. Diese solltest du aber direkt nach dem Spaziergang wieder gründlich mit lauwarmem Wasser abwaschen, denn sie verstopfen die Poren, die der Hund zur Regulation der Körpertemperatur braucht.
  2. Gerade für Hunde, die sich nicht gerne die Pfoten nach dem Spaziergang waschen lassen oder sogar Angst vor Wasser haben, eignen sich Pfotenschuhe. Sie sollten über das erste Pfotengelenk reichen und gut sitzen, damit sie bequem für deinen Hund sind und nicht von der Pfote rutschen. Pfotenschuhe sind auch im Sommer sinnvoll, um Verbrennungen zu vermeiden, wenn du mit deinem Hund häufig über heißen Asphalt laufen musst. Außerdem schützen Pfotenschuhe die Pfoten deines Hundes, wenn er sich diese schon verletzt haben sollte.

Beide Methoden werden für deinen Hund etwas gewöhnungsbedürftig sein und müssen ihm mit Ruhe und Geduld antrainiert werden.

Du solltest die Pfoten deines Hundes nicht, wie auf vielen Internetseiten empfohlen, regelmäßig eincremen, um die Ballenhaut weich zu halten. Das ist eher kontraproduktiv, da weiche Hundepfoten eher zu Verletzungen neigen. Ist die Pfotenhaut fest und hart dringen spitze Steine oder andere scharfkantige Gegenstände nicht so schnell in die Haut ein. Salben und Cremes solltest du deswegen, wie oben beschrieben, nur kurzfristig nutzen oder wenn dein Hund sich wirklich an der Pfote verletzt hat und du mit ihm bei einem Tierarzt gewesen bist.

 

Generell solltest du regelmäßig die Pfoten deines Hundes auf Verletzungen kontrollieren. Und auch das Fell zwischen den einzelnen Pfotenballen sollte regelmäßig gekürzt werden, damit sich Schneeklumpen und Dreck nicht dazwischen festsetzen und scheuern können. Außerdem rutscht er dann nicht so leicht über glatten Boden, was die Sturzgefahr minimiert.

 

Zuletzt sei noch die frühe und lange Dunkelheit im Winter erwähnt. Diese birgt die Gefahr für Unfälle, wenn euer Hund von euch oder anderen nicht gut zu sehen ist. Mit Leuchthalsbändern oder leuchtenden Clips kannst du diese Gefahren leicht vermeiden. Auch ein Hundemantel mit Reflektoren trägt zusätzlich zum Schutz bei. Leuchtende Clips haben den Vorteil, dass man sie auch an der Leine anbringen kann. Diese wird in der Dunkelheit auch schnell mal übersehen, wenn sie nicht gerade auffällig neongelb ist. Insbesondere Radfahrer sehen eine gespannte Leine oft zu spät und stürzen darüber. Generell solltest du in unsicheren Situationen deinen Hund an der Leine neben dir laufen lassen, wenn du z. B. eine Straße überquerst oder Radfahrer an euch vorbeifahren.

 

Fazit:

Erkältung, Schneegastritis, wunde Pfoten; der Winter kann deinem Hund ganz schön zu schaffen machen. Er kann aber für dich und deine Fellnase auch eine schöne und spannende Jahreszeit sein. Es gibt viele nützliche Accessoires, die deinen Hund warmhalten und vor Verletzungen schützen. Um deinen Liebling an Dinge zu gewöhnen, die euch im Winter das Leben erleichtern, braucht es wie immer Zeit und Geduld. Wer aber früh genug an das Training denkt und insbesondere in der winterlichen Dunkelheit Vorsicht und Rücksicht walten lässt, kann sich bei entsprechender Witterung auf eine krankheits- und unfallfreie Winterzeit freuen. 

 

Text: Luisa Cybulski

Foto: privat