Kimba (vorher Chinchan) - aus Häufchen wird Rüpelchen

20 Stunden Transport lagen hinter ihm. Uns wurde an diesem Tag ein kleines Häufchen Unsicherheit überreicht.  Er wirkte sehr in sich zusammen geschoben und in seinen Augen sah man die blanke Angst. Staubiges und stumpfes Fell mit eingekniffenem Schwanz: das sollte also unser Hund sein. Umso mehr freute es mich, als ich nach ca. 3 Monaten auf der Straße angesprochen wurde, ob dieser bildhübsche und selbstbewusste Hund mit dem seidigen Fell denn wirklich der Spanier sei, mit dem ich vor kurzem noch unterwegs gewesen sei. Auch wurde seine scheinbar viel größer wirkende Erscheinung bemerkt. Man muss nur nochmal anmerken, was jeder Hundebesitzer eigentlich wissen sollte: Lasst eurem Familienmitglied die Zeit, die er braucht. Ihr werdet die investierte Zeit in keinem Fall bereuen!

Bei uns Zuhause angekommen kamen die ersten Probleme... Wie bekommen wir einen völligst eingeschüchterten Hund in den 2. Stock, wenn er sich voll und ganz weigert nur eine einzige Stufe zu laufen? Na klar... Mit einem Haufen Wurst und einem noch größeren Haufen Geduld. Inzwischen sprintet er das Treppenhaus hoch und runter, wie ein Irrer. Die anfängliche Angst ist wie weggeblasen, auch wenn es noch einige Tage dauerte, bis er mehr oder weniger freiwillig die ersten Stufen nahm.

Oben angekommen: Er stand geschlagene 2 Stunden einfach nur da und hat sich keinen Zentimeter gerührt. Nicht mal abgelegt hat er sich. Man muss dazu sagen, dass unsere Hündin ihm auch leider anfangs nicht viel Freiraum in ihrem Revier gewährte. Die Mischlingshündin wollte ihn nicht dulden und schränkte ihn stark in seinem Bewegungsradius ein. Inzwischen spielen die beiden und liegen sogar gemeinsam in einem Körbchen und schlafen.

Nach knappen 6 Monaten in Pflege entschieden wir uns dazu, ihn trotz erhöhtem Leishmaniose-Titer endgültig bei uns aufzunehmen.

Jetzt nach fast 8 Monaten zeigt er uns erst seinen richtigen Charakter, der oft eine rüpelhafte Seite erkennen lässt.

Er hat sich hier in unserer großen Familie wirklich super eingelebt und entwickelt sich prächtig. Alle lieben ihn und beobachten auch gerne seine täglichen "5-Minuten" im Garten mit einem Lächeln auf den Lippen.

Ich hoffe, dass ich einen Text verfassen konnte, der auch annähernd an das herankommt, was Kimba selbst empfand. Aber die eindeutige Entwicklung und sein inzwischen selbstbewusstes Auftreten zeigen doch eigentlich, dass wir nicht so viel falsch gemacht haben können.

Wir danken der Happy Crew für diesen wunderbaren Hund. Ihr habt uns um ein neues wunderbares Familienmitglied bereichert. Macht weiter so!

"Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, dass nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt, als die Freundschaft eines Menschen."
(Konrad Lorenz)